Supervision als Weiterbildung

Der Brunnen

Der Brunnen ist das Symbol für die Tiefe, aus der wir schöpfen. Im Märchen führt das direkt in andere Welten. Aber es kommt auch auf die Motive an, denn immer ist auch ein Wagnis damit verbunden, sich auf Tiefe einzulassen.

Wenn andere in den Brunnen springen, müssen wir nicht dasselbe tun. Oft genügt bereits, sich vor Augen zu führen, wie es sich anfühlt und was daraus folgen kann. Auf das Vorstellungsvermögen kommt es an.

Erfahrung

Jean-Léon Gérôme: Die Wahrheit kommt aus ihrem Brunnen (1896).

Das sprichwörtlich in den Brunnen gefallene Kind bezeichnet die eher schlechte Erfahrung. Was nicht geschehen sollte, ist dann passiert. – Aber wir lernen gerade anhand von schlechten Erfahrungen ganz besonders gut.

Es kommt also darauf an, aus „schlechten Erfahrungen“ etwas Gutes zu machen. Und dabei entfaltet unsere Sprache ihre magischen Qualitäten.

Wir können in der Vorstellung ganze Welten auf- und untergehen lassen, um die eine Welt, auf die es ankommt, zu erhalten und weiterzuentwickeln.  

Wir müssen nicht jede Erfahrung selbst machen. Es genügt, sich gemeinsam vor Augen zu führen, wie „es“ ist. Nicht nur die Praxis allein ist daher entscheidend, sondern vor allem die Fähigkeit, in Alternativen zu denken.  

Durch Supervision können wir uns vor Augen führen, wann, warum und weshalb etwas nach allen Regeln der Kunst schief gehen muß. — Allein durch unser Vorstellungsvermögen können wir derweil ganz neue Erfahrungen machen, die auch hilfreich sind, in der Praxis das eigene Selbstbewußtsein zu entwickeln.

Supervision

Nichts ist hilfreicher als ein intensiver Erfahrungsaustausch unter Fachleuten, die aus eigener Anschauung wissen, worauf es ankommt. Wir sind eben keine Maschinen, sondern jede(r) von uns ist etwas Besonderes mit eigenen Stärken und Schwächen, aber auch mit unentdeckten Potentialen. 

Ich bin Professor für Philosophie an der Universität Karlsruhe und gebe seit Jahren besondere Seminare für angehende Lehrkräfte. Es geht dabei um eine vorgezogene Supervision. Aus vielen Rückmeldungen von Studierenden weiß ich, daß sie meine Seminare schätzen, weil ihnen genau diese Erfahrungen fehlen.   

In jeder Sitzung gehen wir gemeinsam in Krisensituationen, die im Alltag früher oder später aufkommen. Es kommt darauf an, die Rahmenbedingungen zu kennen, also was darf, soll, muß ich tun oder auch unterlassen? Wo liegen die Grenzen der eigenen Kompetenz und der Zuständigkeit? Welcher “Hut” sollte jeweils wann aufgesetzt werden? — Dabei sind die Erwartungen oft höchst widersprüchlich, die von Lehrern und Lehrerinnen geradezu vorbildlich erfüllt werden sollen.

Wir gehen also bewußt und beherzt auf Dilemma-Situationen zu. Lehrer und Lehrerinnen sollten vor professionellem Hintergrund einschätzen und begründen können, was man im Falle des Falles warum und weshalb für angemessen hält. Das dazu erforderliche Urteilsvermögen wird in diesen Seminaren gefördert, weil die Dialoge und Diskurse selbst zur Wirklichkeit werden, in denen Möglichkeiten ohne Scheu durchgespielt werden können. 

 

Weiterbildung        

Die Agenda:

  • 14 Termine
  • Max. 12 Teilnehmer u. Teilnehmerinnen
  • Empathische Dialoge
  • Problemzentrierte Diskurse
  • Bearbeiten Sie Ihre Stärken und Schwächen in der Gruppe
  • Miteinander und voneinander lernen.
  • Auch unkonventionelle Lösungen durchspielen
  • Die Welt mit den Augen anderer betrachten und erörtern
  • Nach der Präsentation erhalten Sie ein persönliches Feedback im Dialog unter vier Augen 

 

Pro Semester werden zwei Veranstaltungen angeboten: 

  1. Entweder wöchentlich, online via Zoom: Supervision (a);
  2. Oder zunächst 5 x online, sowie ein Wochenende, Fr, Sa. und So: Supervision (b).

 

Anmeldung und Teilnahme

Die Teilnahmegebühr in Höhe von 548€ ist vor Beginn zu überweisen. Sollte das Seminar aus irgendwelchen Gründen nicht zustande kommen, wird die Summe erstattet.

Anfragen per Mail

Anmeldung: heinz-ulrich.nennen@t-online.de

Sprechstunde via Zoom: Nach Vereinbarung per Mail.